
17. Reisetag
Sonntag, 11. August 2013
Andenes - Svolvær
Der Blick aus dem Hotelzimmerfenster ging in Richtung Norden, wo prächtiges Wetter herrschte. Über Andenes selber hing eine brettartige Bewölkung mit einer geraden Kante. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Andenes selber nicht mehr in der Sonne war.
Das Hotel war etwas speziell, fehlten doch in vier von sechs Lampen in meinem Zimmer die Glühbirnen, in der fünften Lampe starb die Energiesparlampe gleich beim Einschalten, aber die sechste Lampe brannte. Zum Glück wurde es nie richtig dunkel. Beim Frühstück erwischte ich ein Portiönli Butter, das drei Tage abgelaufen war und wohl schon 20 Mal verlaufen und wieder gekühlt worden war. Aber ich habe das auch überlebt. Booking.com wünscht ja immer eine Beurteilung des Hotels, dann kann ich das loswerden.
In Andenes war ich schon einmal, nämlich am 3. September 2000. Meine Reise führte mich damals mit dem Flugzeug weiter nach Narvik. Ich mochte mich noch an einiges erinnern, andere Sachen hingegen hätte ich ganz anders erwartet.
Am Sonntagmorgen war noch absolute Ruhe in Andenes. Der Leuchtturm gehörte noch ganz mir allein. Neben dem Leuchtturm hatte es in einem Spazierweg Holzstücke, die mich an Eisenbahnschwellen erinnerten. Tatsächlich gab es 1904/05 dort eine Bahnlinie, um die grossen Steinblöcke für den Bau des Hafens hinzubringen.
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Die langgezogene Insel Andøya hat beiden Ufern entlang eine Strasse. Für die Rückfahrt nahm ich heute das Nebensträsschen auf der Westseite der Insel. Die Autos, die mir auf der rund 50 km langen Fahrt bis Risøyhamn entgegenkamen, sind an einer Hand abzählbar.
Bei Bleik, der ersten Ortschaft südlich von Andenes, steht ein Matterhorn im Wasser. Dieser Fels ist ein beliebtes Fotosujet des Dörfchens, das im Sommer ein beliebter Ferienort ist.
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Während die Ostküste der Insel sehr flach ist, ist die Westküste sehr gebirgig.
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In Risøyhamn stiess ich auf das Schiff der Hurtigrute, das auf seiner Fahrt in den Süden kurz Halt machte. Es kam das antike Motorschiff Lofoten, das ich vor elt Tagen schon beim Anlegen in Stokmarknes sah. Es reichte mir gerade noch, auf die grosse Brücke zu gehen und das Schiff von leicht erhöhter Position aufzunehmen.
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Es sollte heute nicht das letzte Mal sein, dass ich dem Schiff Lofoten begegnen würde. Schliesslich waren seine Stationen Sortland, Stokmarknes und Svolvær auch meine Stationen für heute.
Während meiner Fahrt erblickte ich das Schiff immer wieder, so dass es als Supplément auf die Landschaftsbilder durfte. Die Wolken lockterten sich zwischenzeitlich sehr schnell auf, es wurde richtig sonnig und heiss hinter der Windschutzscheibe.
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Bald hatte ich die Hurtigrute abgehängt, obwohl die Strasse einige Umwege macht. Der Hognfjord in der Nähe von Sortland wird aber durch eine Brücke abgekürzt.
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Vor der grossen Brücke, die hinüber nach Sortland führt, wurde ich gestoppt. Wegen des Velorennens "The Arctic Race" gab es einstweilen kein Durchkommen mehr. Für mich gab es eine Pause mit Fotos der Brücke und des Hurtigrute-Schiffs von der Brücke.
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Als ich im abgestellten Auto ein paar Helikopter vorbeifliegen hörte, wusste ich, dass die Radfahrer nun kommen würden. Es reichte mir nicht einmal mehr, zur Strasse zu gehen und diese durchfahren zu sehen, schon kamen die ersten Zuschauer zurück zu ihren Autos. Somit hatte ich auch wieder freie Fahrt.
Beim Flugplatz Stokmarknes rollte gerade eine Maschine der Widerøe zum Start, so dass ich gleich einen kurzen Stopp einlegte. Mit diesen 33-plätzigen Flugzeugen werden alle die Regionalflugplätze wie Vardø, Vadsø, Mehamn, Hammerfest, Honningsvåg, Kirkenes, Andenes, Svolvær etc. bedient, und das bei jedem Wetter, bei Nacht und Nebel, und seit vielen Jahren unfallfrei.
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Vor Stokmarknes folgt wieder eine ganz imposante Brücke. Nebst einer schönen Aussicht genoss ich ein weiteres Mal die Passage der Hurtigrute.
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Ab Stokmarknes nahm ich die Nebenstrasse auf der westlichen Seite der Insel nach Melbu. Vor 11 Tagen befuhr ich diese Strasse auch schon, damals aber in der Gegenrichtung und bei weinger schönem Wetter.
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Ab Melbu ging die Reise weiter mit der Autofähre Sigrid nach Fiskebøl. Bei solch fantastischem Wetter hatte ich diese Fährverbindung noch nie zuvor erlebt.
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Von Fikebøl bis Svolvær gönnte ich mir einmal mehr einen Umweg über eine Nebenstrasse. Diesen Weg wählte ich schon nach meiner Wanderung auf den Keiservarden, allerdings bei nicht mehr sonnigem Wetter. Es war ein lohnender Umweg durch eine prächtige Landschaft, wiederum ohne Verkehr.
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In Svolvær hatte ich ein Zimmer im Vestfjord Hotell gebucht, das direkt am Hafen liegt. Die Hurtigrute fährt wenige Meter vor dem Haus durch. Ich hatte das Hotel schon vor einem Jahr begutachtet und für originell gelegen gehalten. Lustig sind die Zimmer im Erdgeschoss, die alle einen Ausgang auf den Platz haben. Ich bekam ein Zimmer im ersten Stock mit Abendsonne.
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Während ich auf die Ankunft der Hurtigrute wartete, hatte ich Gelegenheit, die Leute ringsherum zu studieren. Da war zum Beispiel die deutsche Familie aus Halle mit dem Wohnmobil direkt neben dem Hotel. Die Tochter döste auf dem Liegestuhl neben dem Wohnmobil, während Vater und Mutter krampfhaft das Nachtessen aus dem Hafenbecken fischen wollten. Nach langer Zeit war dann endlich was an der Leine. Sie stellten das Fischen dann ein und teilten sich wohl zu dritt dieses Fischlein. So behält man die Linie!
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Der moderne Rentner hält einen Bildschirm in die Höhe, wenn ein Schiff der Hurtigrute kommt. Es soll niemand sagen, die norwegischen Rentner seien nicht up-to-date!
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Und dann kam sie, die Hurtigrute. Das Schiff hatte also die Passage von Stokmarknes durch den engen Raftsund und in den noch engeren Trollfjord unfallfrei geschafft.
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Bis zur Abfahrt der südwärts fahrenden Hurtigrute um 20.30 Uhr und zur Ankunft der nordwärts fahrenden Hurtigruteum 21.00 Uhr gab es Abendstimmung mit den Bergen der Insel Store Molla und der bronzernen, winkenden Fischersfrau am Hafeneingang.
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Dann tauchte das Motorschiff Polarlys (Polarlicht) auf und Svolvær wurde während einer Stunde von mehreren Hundert Touristen überschwemmt.
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Die tief stehende Sonne beleuchtete die Wolken rot und sorgte für eine spezielle Stimmung.
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Das war die heutige Reiseroute:
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