
19. Reisetag
Svolvær - Mortsund - Ballstad - Svolvær - Skutvik - Tysfjord
Ein deutscher Car aus dem Württembergischen, voll zugeklebt mit Werbung, brachte etwas Unruhe ins Hotel. Die älteren Damen und Herren fielen etwas übermässig auf. Bereits um 06.30 Uhr gingen die Zimmertüren auf und zu, offenbar war ein frühes Frühstück für eine baldige Abfahrt geplant. Ich hatte es eigentlich nicht eilig, aber als dann gegen 07.30 der Brandalarm losging, dann war auch ich gefordert. In Windeseile angezogen, Portemonnaies gesucht und gefunden und dann noch die Harddisk mit allen Aufnahmen unter den Arm und raus aus dem Zimmer. Man musste ja mit dem Schlimmsten rechnen. Mangels Rauch und weil das Personal an der Brandmeldeanlage den Ausschaltknopf suchte, war der Fehlalarm dann schnell klar. Beim Frühstück erklärte ein Hotelangestellter einem Gast, es hätte in einem Zimmer einen Alarm gegeben und sie hätten sofort nachgeschaut, aber es war nichts.
Ich konnte mich nun meiner Morgentoilette widmen und dann gemütlich dem Frühstück zuwenden. Die Deutschen waren um 8.30 Uhr immer noch da.
Zumindest der Blick aus dem Hotelzimmerfenster war vielversprechend, wie die Aufnahme nach dem Brandalarm zeigt:
![]() |
Hätte ich ein Zimmer auf die andere Seite gehabt, dann hätte ich einen bedeckten Himmel gesehen.
Das Festland war also mehrheitlich in der Sonne, während das Meer im Schatten lag. Dies waren insgesamt gute Voraussetzungen für einen sonnigen Tag.
Mein Fixpunkt für heute war die Fähre nach Skutvik um 15.45 ab Svolvær, vorher konnte ich die Zeit frei verwenden. Ich nützte diese Gelegenheit, um ein paar Seitenstrassen zur E10, die die Lofoten durchquert, abzufahren.
Auf der ersten Insel, Vågan, auf der auch Svolvær liegt, machte ich einen Abstecher nach Hopen und Kalle, wo ich im August 1999 während ein paar Tagen einen Rorbu, so ein rotes Häuschen, bewohnt hatte.
![]() |
![]() |
![]() |
Auf der gleichen Insel machte ich noch einen weiteren Abstecher nach Brenna. Die grosse Brücke wurde auch schon am 5. Reisetag gezeigt.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Die nächste Insel, Gimsøy, wird von der Hauptstrasse E10 nur kurz gestreift. Es handelt sich um eine flache Insel mit einem pyramidenförmigen Berg. An der äusseren Spitze der Insel, also nicht im topfebenen Bereich, befindet sich ein 9-Loch-Golfplatz. Dass dieser nicht auf dem ganz flachen Teil der Insel angelegt wurde, hat den Grund, dass die Golfspieler ihre Bälle mit Gummistiefeln suchen müssten, da ebene Landschaften in Norwegen stets sumpfig sind.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Die nächste Insel, Vestvågøy, auf der die grösseren Ortschaften Leknes und Stamsund liegen, habe ich auf der letztjährigen Reise und am 5. Reisetag der diesjährigen Reise schon ausführlich besichtigt. Dennoch gab es Ortschaften, die mir noch unbekannt waren. So zum Beispiel Mortsund mit einer grossen Rorbu-Anlage.
Auf dem Weg nach Mortsund entdeckte ich in der Ferne ein grosses Kreuzfahrtschiff, das sich im Hafen von Leknes befand. Leknes selber liegt nicht am Meer, sondern etwa 3 km im Landesinnern. Es dürfte sich um den einzigen Ort auf den Lofoten handeln, wo ein so grosses Schiff anlegen kann, da Stamsund und Svolvær höchstens Schiffe der Hurtigrute aufnehmen können.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Der nächste Abstecher galt den Ortschaften Ballstand und Gravdal. Ballstand liegt am Meer und ist als Ferienort bekannt, in Gravdal befindet sich das Regionalspital sowie im Ortsteil Buksnes eine bunte und bekannte Kirche.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nun hätte ich gerne noch einen Abstecher nach Utakleiv an die Atlantikküste gemacht, aber die Zeit wäre dann etwas knapp geworden. Ich wollte rechtzeitig in Svolvær zurück sein, um auf jeden Fall Platz auf der Fähre zu bekommen.
In Svolvær war ich gerade rechtzeitig für die fahrplanmässige Abfahrt um 15.45, aber das Fährschiff (siehe Bild gestern) hatte Verspätung. Der Abstecher nach Utakleiv hätte problemlos noch Platz gehabt, und auf der Fähre hatte es auch noch einige freie Plätze für Autos.
Auf der Fähre genoss ich einen mir noch unbekannten Anblick von Svolvær, da ich die Stadt noch nie auf diesem Weg bereist oder verlassen hatte. Dank dem sonnigen Wetter gab es auf der Fähre nach Skutvik, die auf der Insel Skrova einen Zwischenhalt einlegte, ein prächtiges Panorama, das zum Fotografieren verleitete:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Ein Sattelschlepper und drei Autos waren für die Zwischenstation Skrova vorgesehen. Diese mussten rückwärts auf die Fähre fahren, da die Fähre dort rückwärts andockt.
Skrova sieht man gut von Svolvær aus, abends sogar den Leuchtturm und die Lichter. Skrova ist ansonsten eine einsame Insel, wobei tagsüber ohnehin der grösste Teil der Bevölkerung auf dem Meer am Fischen ist. Irgendwie hatte die Insel immer etwas Magisches, denn ich konnte mir kaum vorstellen, wie man so abgelegen und abhängig von einer Fähre leben konnte.
Es scheint sich aber gut zu leben auf dieser Insel. Stattliche Wohnhäuser prägen die Ortschaft Skrova, ein Restaurant hat es auch, und offenbar hat es auch Rorbuer, so dass sich im Sommer auch einige Touristen hierhin verirren. Da die Fähre fortwährend zwischen Svolvær und Skutvik pendelt und auf fast jeder Fahrt in Skutvik einen Zwischenstoop einlegt, ist die Verkehrsanbindung gar nicht so schlecht. Drei riesig grosse Sattelschlepper voller Fische warteten auf die Mitfahrt nach Skutvik, aber nur für zwei reichte der Platz. Wenn der Fisch also einmal nicht mehr so frisch riecht, dann liegt es daran, dass der Lastwagen in Skrova auf die nächste Fähre warten musste.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Das Fährschiff fuhr um die Insel Skrova und steuerte westwärts dem Ort Skutvik zu. Anfänglich waren noch die Berge der Lofoten und deren Ausläufer zu sehen, dann kamen die Berge des Festlands näher. Der Himmel wurde fortzu dichter bewölkt.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Da ich ganz zuvorderst in der Fähre einen Platz hatte, war ich als zweites Fahrzeug ab der Fähre gefahren. Während ich dem Familienvan, der auf der Fähre gerade neben meinem Auto stand, zunächst folgte, entschied ich mich dann spontan für einen kleinen Abstecher zum Leuchtturm Tranøy Fyr, der mir zuvor schon einige Male auf der Karte aufgefallen war. Dieser Leuchtturm steht im Niemandsland, ist aber schön gelegen. Es gäbe sogar Übernachtungsmöglichkeiten dort.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Knut Hamsun, einer der bedeutendsten norwegischen Schriftsteller, wuchs in dieser Gegend auf. Daher gibt es das Hamsun-Museum und das erst kürzlich neu eingeweihte Hamsun-Haus.
![]() |
![]() |
Da das Hotel in Ulvsvåg, wo die Hautstrasse von Skutvik auf die E6 trifft, kein Zimmer mehr hatte, fuhr ich zum 18 km entfernten Hotel am Tysfjord, wo ich auf dieser Reise schon einmal übernachtete. Kurz vor Ulvsvåg erstaunten mich diese Felsformationen:
![]() |
![]() |
Und nun die heutige Reiseroute. Das GPS-Gerät hatte auf der Fähre im Auto offenbar lange Satellitenempfang, erst am Schluss nimmt die Fähre den Landweg.
![]() |


























































